So erkennen Sie Spam-Mails mit angeblich offener Rechnung

Beitrag veröffentlicht am 18. Februar 2019 | Kategorie: Internet | 0 Kommentare

Betrüger werden immer geschickter, wenn es um Fake-Mails mit einer Zahlungsaufforderung geht. Tückisch dabei: Oft verbergen sich hinter dem Mail-Anhang mit der vermeintlichen Rechnung Trojaner oder Viren. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie besonders achten müssen und warum Sie im Zweifelsfall den Anhang besser ignorieren.

Die E-Mail mit Zahlungsaufforderung

Ob Yahoo, Gmail, GMX oder Geschäftsmail – die meisten Mailkonten-Besitzer kennen solche ungebetenen E-Mails: Im Mailtext selbst wird behauptet, dass eine Rechnung noch offen sei. Dann wird aufgeklärt, dass man eine gewisse Zahlungsfrist einhalten sollte und im Anhang befindet sich zudem eine Datei mit der vermeintlich offenen Rechnung. Spoiler: Wenn Sie auch nur leichte Zweifel verspüren, öffnen Sie auf gar keinen Fall den Anhang!

Allgemein gilt: Lieber einen Anhang zu wenig herunterladen als den einen zu viel.

Das Problem ist, dass solche Spam-Mails bei vielen Empfängern eine bekannte Angst auslösen, etwas nicht bezahlt zu haben. Denn wir allen haben schon einmal vergessen, eine Rechnung zu begleichen und man möchte sich zusätzliche Gebühren und weiteren Ärger ersparen. Machen Sie sich dennoch bewusst, welche schwerwiegenden Konsequenzen es haben könnte, sollte Ihr Rechner tatsächlich einmal mit einem Trojaner oder Virus infiziert werden.

Spam wird immer professioneller gestaltet

Noch vor einigen Jahren waren Spam- und Betrügermails schnell als solche zu erkennen gewesen. Entweder war der Inhalt der E-Mail einfach Kauderwelsch oder der Ton und die Adressdaten vollkommen unseriös. In den letzten Jahren haben Betrüger daraus gelernt und sowohl Absenderadressen als auch die äußere Form sowie Sprache optimiert. Die Rechnung der schwarzen Schafe geht auf: Bei Millionen versendeter E-Mails sind immer genügend Empfänger dabei, die weder Zeit noch das Wissen haben, um einer solchen Spam-Mail auf die Schliche zu kommen.

Sie können sich ganz einfach selbst schützen

Es gibt jedoch gute Anhaltspunkte, die Sie bei jeder Mail mit Anhang leicht überprüfen können. Wollen Sie einen nahezu hundertprozentigen Schutz vor Betrügermails? Dann beachten Sie einfach bei jeder Mail folgende Punkte:

  • Anhang nie zuerst öffnen: Machen Sie nie den Fehler, den Anhang einer E-Mail zu öffnen, ohne die äußeren Merkmale einer seriösen E-Mail zu überprüfen.
  • Mailadresse prüfen: Überprüfen Sie immer die tatsächliche Absenderadresse – nicht der Name ist entscheidend! Oft lässt sich schon daran ein Betrüger erkennen (Bsp.: rechnungamazon@gmx.de). Neben einer offiziellen Domain wie amazon.de hinter dem @-Zeichen sollte auch klar erkennbar sein, welche Abteilung Sie kontaktiert. Manche Absender lassen sich allerdings klügere Adressen einfallen, die mit den echten Großunternehmen zu Verwechseln ähnlich sehen. Auch hier gilt: Sind Sie unsicher, dann öffnen Sie den Anhang ebenfalls nicht.
  • Möglichkeit zur Kontaktaufnahme suchen: In der Regel finden Sie in seriösen E-Mails immer mindestens die Anschrift sowie die Telefonnummer der Firma. Wenn Sie also nicht genau wissen, ob die Zahlungsaufforderung echt ist, können Sie sich mit einem Anruf zusätzlich absichern und alle relevanten Informationen erfragen. Betrüger verfügen nämlich normalerweise über keinen Call-Center. Wenn Ihre E-Mail keine Kontaktdaten enthält, können Sie sie getrost ignorieren und löschen.
  • Anrede beachten: Ein Zeichen für Betrüger kann auch die Anrede im E-Mail-Text sein. Werden Sie nicht mit Nachnamen angesprochen, sondern allgemein mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ oder gar nur mit Ihrer E-Mail-Adresse „Sehr geehrte(r) max.mueller@yahoo.de“, sollten auch hier die Alarmglocken klingeln.
  • Schneller Faktencheck: Neben dem Sprachstil, der Ansprache und den Kontaktdaten können Sie auch einfache Zahlen checken. Ein falsches Datum für die Zahlungsfrist (liegt in der Vergangenheit) kann schon Aufschluss darüber geben, dass hier einfach eine Massenmail aus vergangener Zeit noch einmal versendet wurde. Auch die Uhrzeit, zu der die E-Mail empfangen wurde, kann die Betrüger ebenfalls entlarven, da Zahlungserinnerungen gewöhnlich nicht um 2 Uhr nachts versendet werden. Das könnte bedeuten, dass die E-Mail aus dem Ausland mit einer anderen Zeitzone kommt.
  • Design/Layout: Alle größeren Unternehmen haben ihr eigenes Corporate Design und verwenden dieses auch in ihren E-Mails, Briefen und allen Dokumenten. Weichen die Farben oder das Layout in der E-Mail vom bekannten Design ab, sollten Sie misstrauisch werden.

Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen!

Mail-Betrug lässt sich für Angreifer zwar einfach umsetzen. Ähnlich einfach ist es aber auch, diesen zu entlarven. Sie müssen lediglich wissen, auf welche Punkte es ankommt, um die Echtheit zu überprüfen. Wir können noch einen grundlegenden Tipp geben: Wenn Sie trotz aller genannten Punkte noch unsicher sind, gibt es eine abschließende Überprüfung. Gehen Sie auf die offizielle Website des Unternehmens, suchen Sie die Service-Hotline heraus und rufen Sie dort an. Die Mitarbeiter dort können schnell nachvollziehen, ob eine Zahlungserinnerung tatsächlich per Mail versendet wurde oder, ob eine offene Rechnung überhaupt besteht.

Bildquelle: © Tumisu, Pixabay (CC0 Creative Commons) | Tags: spam